„Sich in einen Dialog miteinander begeben“ heißt… auf eine Art zu kommunizieren, die Möglichkeiten bietet, sich selbst und andere besser zu verstehen. Ein Rahmen für diese Art der Kommunikation kann ein strukturierter mediativer Gruppenprozess sein. Er wird von Prozessleiter/-innen begleitet.
Mögliche Outputs eines Dialoggesprächs: Konflikte werden überwunden bzw. deeskalieren; Beziehungen werden belebt oder neu hergestellt; positive Erfahrungen werden gemacht - auch bei kontroversiellen oder herausfordernden Themen kann man konstruktiv bleiben; neue Ideen und Perspektiven entstehen. Aus der Energie, die im Dialoggespräch befreit wird, entdecken Teilnehmer/-innen oft Bereitschaft zu neuen Initiativen.
Ein Dialoggespräch unterscheidet sich in seinem Geist von einer Diskussion oder Debatte. Unterstützt durch einen am Anfang miteinander ausgemachten Gesprächsrahmen, wird das Dialoggespräch zu einem kreativen Prozess, in dem alle Teilnehmer/-innen rund um eine positiv zentrierte Fragestellung eingeladen sind, sich aktiv und freiwillig einzubringen und sich mit anderen auszutauschen. Ein Dialoggespräch bietet auch den Raum, um Problemstellungen und unterschiedliche Sichtweisen als gemeinsame Chance anzusprechen.
Dialoggespräche können Eckpfeiler für eine Kultur des konstruktiven, auf Pluralismus und Unterschiedlichkeit basierenden Diskurses sein. Sie sind für bestehende Gemeinschaften ebenso geeignet wie als Training für Arbeitsgruppen, ebenso für öffentliche Zusammentreffen in Nachbarschaften oder Gemeinden, um lokale Anliegen und Auseinandersetzungen an- und auszusprechen.
Dialoggespräche können in umfangreichere Prozesse, etwa die Ausarbeitung von konkreten Umgangsformen oder Konventionen für Organisationen, Stadtteile oder Schulen, eingebettet werden.